Push- und Pull-Maßnahmen in der Verkehrspolitik dienen als Strategien zur Veränderung des Nutzungsverhaltens und somit als proaktives Gestaltungswerkzeug der Verkehrswende. In der deutschen und internationalen Verkehrsforschung findet seit den 1990er Jahren eine Debatte zu Push und Pull als gezielte Kombination verkehrspolitischer Maßnahmen statt.
Push-Maßnahmen werden als restriktive Maßnahmen definiert, die direkt verhaltensbeeinflussend sind und die Wirkungsrichtungen Verkehrsverlagerung und Verkehrsvermeidung verfolgen. Pull-Maßnahmen sind hingegen Interventionen, deren Wirkung auf Angebotsverbesserung und Freiwilligkeit basiert und damit abhängig von der Akzeptanz der Nutzerinnen und Nutzer ist. Im Projektverständnis ist der Push- und Pull-Ansatz auf Maßnahmenpakete ausgerichtet, deren gezielte Kombination eine größere Wirksamkeit in Hinblick auf Verkehrsverlagerung und Verkehrsvermeidung erzielt. Eine Push- und Pull-Strategie beinhaltet damit auch den Verzicht auf Pull-Maßnahmen für den MIV.
03.11.2022 von Martina Hekler und Leonie Dittrich