Experiment: Creme herstellen

Zutaten für 100 g Creme:

  • 65 ml destilliertes Wasser
  • 25 g Vaseline oder Kokosfett
  • 5 g Emulgator (Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren, kann als Emulgator E 471 im Internet oder Lebensmittelzusatzhandel gekauft werden)
  • 5 g Glycerin (aus der Apotheke oder dem Internet)

Liste der benötigten Hilfsmittel:

  • 2 Töpfe
  • 3 Schalen (etwas größer als der Topf)
  • Handrührgerät mit Schneebesen
  • Thermometer

Durchführung:

  1. Wir benötigen ein Wasserbad mit ca. 70°C, um die Bestandteile zu erwärmen.
    Dies kann zum Beispiel eine Schüssel in einem Topf sein.
  2. Das destillierte Wasser auf 70 °C erwärmen.
  3. Die Vaseline oder das Kokosfett auf 70°C erwärmen und den Emulgator darin auflösen. Dann die Mischung langsam unter Rühren in das destillierte Wasser geben. Diese Mischung muss ein paar Minuten gerührt werden, um eine gute Durchmischung zu erreichen.
  4. Das Glycerin im Wasserbad auf 70 °C erwärmen und zu der Mischung geben.
  5. Die Mischung unter ständigem Rühren abkühlen lassen, bis die Temperatur unter
    40 °C fällt. Je weiter die Creme unter ständigem Rühren abkühlt, desto stabiler ist die Emulsion.

Was ist die Herausforderung bei der Cremeherstellung?

Wie wir schon gelernt haben, ist Creme eine Mischung aus Wasser, Fett/Öl, Glycerin, Emulgatoren und evtl. Zusatzstoffen. Genauer gesagt ist sie eine Emulsion, also eine stabile Mischung der Stoffe aus winzig kleinen Tröpfchen.

Emulsionen sind fein verteilte Gemische zweier nicht ineinander löslicher Flüssigkeiten, die sich durch Hilfsstoffe und Energieeintrag mischen und somit nicht wieder in zwei getrennte Phasen zerfallen. Gibt man Öl und Wasser in ein Gefäß, sind deutlich zwei Phasen zu erkennen. Man denke dabei an ein einfaches Beispiel von Öltropfen, die auf der Wasseroberfläche schwimmen. Emulsionen finden wir oft im Alltag, z.B. Shampoos, Flüssigseife oder Hautcremes.

Zur Durchmischung der beiden nicht mischbaren Phasen muss in das Reaktionsmedium Energie eingetragen werden. Dieses kann im Labor durch einen Magnetrührer oder einen hängenden Propellerrührer erfolgen.

Wenn man diese frisch hergestellte Emulsion eine Zeit lang stehen lässt, dann trennen sich Wasser und Öl wieder voneinander. Hierbei wird davon gesprochen, dass die Emulsion nicht stabil war. So stellt sich die Frage: Was kann man machen, um eine stabile Emulsion zu erzeugen, so dass sich Wasser und Öl auch nach einem Jahr nicht voneinander trennen?

Es sind die tensidischen Eigenschaften mancher Stoffe, wie z. B. Fettsäuren oder Mono- und Diglyceride, die dazu ausgenutzt werden, um eine Emulsion zu stabilisieren. Im alltäglichen Leben wird der eher geläufige Begriff „Emulgator“ verwendet, wenn es um Lebensmittel oder Kosmetika geht, und „Tenside“ finden wir vorwiegend in Putzmitteln, die in „ionische“ („anionische“ oder „kationische“) und „nicht-ionische“ Tenside unterteilt werden.