Herstellung einer Creme

Woraus besteht eine Creme?

Um eine Creme herzustellen, muss man zunächst wissen, woraus eine Creme besteht. Sicherlich hat jeder schon einmal einen Blick auf die Rückseite seiner Creme geworfen und die lange Liste der Inhaltsstoffe entdeckt. Die verschiedenen langen und chemischen Bezeichnungen sind selten verständlich, deshalb machen wir hier eine einfache Einteilung in 5 Gruppen: Wasser, Fett/Öl, Glycerin, Emulgatoren und andere Inhaltsstoffe. Um eine Creme herzustellen, müssen die ersten vier Komponenten im richtigen Verhältnis zusammengemischt und je nach gewünschter Konsistenz angepasst werden.

Aufgabe: Welche Bestandteile der Creme erfüllen welchen Zweck und woher kommen diese Bestandteile?

Versuche die Begriffe unter der Tabelle den richtigen Cremebestandteilen zuzuordenen.

Lösung für das Rätsel der Cremeinhaltsstoffe

Die verschiedenen Fettbestandteile in der Creme

Die meisten Cremes bestehen aus einer fettigen und einer wässrigen Phase. Die fettige Phase setzt sich aus verschiedenen Substanzen zusammen, die unterschiedliche Funktionen erfüllen. Dazu gehören neben den Fetten und Ölen Mono- und Diglyceride sowie freien Fettsäuren. Glycerin, das vor allem in der wässrigen Phase enthalten ist, wirkt als Feuchthaltemittel. Gemeinsam sorgen diese Inhaltsstoffe dafür, dass die Creme geschmeidig bleibt, Feuchtigkeit bindet sowie die wässrige und die fette Phase miteinander verbunden werden. Wenn du mehr darüber erfahren willst, guck dir doch die einzelnen Fettbestandteile im Detail an.

Hast du Lust selbst Creme herzustellen?

Rohstoffe der Creme

Wie in der Tabelle ersichtlich, sind einige Stoffe wie Wasser und Fette leicht zugänglich, während andere, darunter Glycerin sowie Mono- und Diglyceride, speziell durch Extraktion, chemische Reaktionen oder biokatalytische Verfahren hergestellt werden müssen. Letztere nutzen Enzyme — katalytisch aktive Proteine aus der Natur, die chemische Reaktionen gezielt in Gang setzen und beschleunigen können.

Erdöl

Erdöl ist ein bedeutender, jedoch nicht erneuerbarer Rohstoff für die Herstellung von Cremes und vielen weiteren Produkten des täglichen Lebens. In Cremes wird Erdöl vor allem als Grundlage für bestimmte Fette und Öle, Konsistenzgeber sowie für Emulgatoren und Konservierungsstoffe verwendet. Diese Bestandteile sorgen dafür, dass Cremes geschmeidig sind, sich gut auftragen lassen, sich nicht entmischen und über längere Zeit haltbar bleiben. Neben der Kosmetikindustrie spielt Erdöl auch in anderen Industriezweigen eine wichtige Rolle, etwa bei der Herstellung von Kunststoffen, Waschmitteln, Arzneimitteln und zahlreichen weiteren Alltagsprodukten, die bislang nur schwer durch alternative Rohstoffe zu ersetzen sind. Der größte Teil des weltweit geförderten Rohöls wird allerdings nicht in der chemischen Industrie eingesetzt, sondern als Treibstoff, beispielsweise in Form von Benzin oder Heizöl, verbrannt. Weniger als 10 % des Rohöls werden für die chemische Industrie genutzt. Dennoch ist dieser Anteil von großer Bedeutung, da daraus wichtige Grundstoffe für viele Produkte gewonnen werden. Angesichts des enormen weltweiten Verbrauchs von Erdöl und der bei seiner Verbrennung freigesetzten CO₂-Emissionen stellt dieser Rohstoff ein wachsendes Umweltproblem dar. Um die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen zu verringern, wird deshalb verstärkt nach alternativen, nachhaltigeren Rohstoffquellen gesucht, aus denen erdölbasierte Substanzen ersetzt werden könnten.

Teller-Trog-Tank Konflikt

Die Nutzung nachwachsender Rohstoffe bringt jedoch eigene Herausforderungen mit sich. Damit alle benötigten Pflanzen angebaut werden könnten, wäre eine entsprechend große landwirtschaftliche Fläche erforderlich. Diese Flächen werden jedoch bereits intensiv für den Anbau von Nahrungs- und Futtermitteln sowie für die Tierhaltung genutzt. Dieses Spannungsfeld wird als Teller-Trog-Tank-Konflikt bezeichnet und hat sich durch steigende Lebensmittelpreise in den letzten Jahren weiter verschärft. Daher rückt die möglichst vollständige Nutzung vorhandener Ressourcen immer stärker in den Fokus. Ein Ansatz ist es, Neben- und Reststoffe, die bislang häufig als Futtermittel verwendet wurden, verstärkt als Ausgangsmaterialien für nachhaltige Produktionsprozesse einzusetzen. Während in der Mobilität fossile Brennstoffe zunehmend durch Strom und Wasserstoff ersetzt werden können, ist dies in der chemischen Industrie schwieriger. Hier sind Kohlenstoffquellen unerlässlich, weshalb pflanzliche Rohstoffe sowie Verfahren zur Rückgewinnung von Kohlenstoff aus CO₂ als vielversprechende Alternativen erforscht werden.

Wie sich nachhaltige von herkömmlichen Produktionsmethoden unterscheiden, zeigt sich anschaulich am Beispiel der Cremeherstellung.