Herstellungsschritt 2: Lösungsmittelaustausch
Der zweite Schritt ist ein Vorbereitungsschritt für die nachfolgende Trocknung: das Hydrogel wird in ein Alkogel umgewandelt, indem das Wasser in den Poren durch Alkohol (chemische Bezeichnung: Ethanol) ersetzt wird. Dazu werden die Gele in Ethanol eingelegt. Das Wasser wandert (diffundiert) nun allmählich aus den Poren des Gels heraus, während das Ethanol in die Poren eindringt. Dabei mischen sich Ethanol und Wasser. Daher muss diese Flüssigkeit mehrfach abgegossen und durch frisches Ethanol ersetzt werden, bis das Gel /die Frucht einen Ethanolgehalt von 97 % oder höher hat. Dies ist wichtig für die anschließende Trocknung. Meistens werden die Hydrogele auf ihrem Weg zum Alkogel fester und weniger schwabbelig, manchmal schrumpfen sie auch ein wenig.
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Aber wozu braucht man den Lösungsmittelaustausch?
Ganz einfach gesagt: Weil Alkohol einen niedrigere Siedetemperatur als Wasser hat und daher im Folgeschritt leichter und unter sanfteren Bedingungen aus den Poren zu bekommen ist, als Wasser. – Wobei es ganz so einfach dann doch nicht ist. Hierzu müssen wir ein wenig mehr über Aggregatzustände, Phasendiagramme und Mischbarkeit von Stoffen erklären. Diese Erklärungen findet ihr in den Exkursen „Lösungsmittelaustausch“ und „Phasendiagramm und überkritischer Zustand“. (Solltet ihr mal Verfahrenstechnik oder Chemie studieren, werdet ihr dieses Wissen im Fach „Thermodynamik“ lernen.)