Welche Aufgaben gibt es in der (Aerogel-)Forschung, welche Studiengänge sind hierfür interessant?
Chemie:
Wie ihr bereits gemerkt habt, wird für die Herstellung eines Aerogels das Wissen aus unterschiedlichen Bereichen benötigt. Dazu zählt neben der Chemie nicht nur die Mathematik, sondern eben auch Physik und Biologie. So wird Herstellung der Hydrogele im ersten Schritt durch die Wechselwirkungen der Polymere untereinander und mit dem Gelierungsmittel bestimmt. Durch Variation dieser beiden Komponenten und ihrer Eigenschaften wird die Zähflüssigkeit des Gels und damit auch der Aufbau des Aerogels nach dem Trocknen beeinflusst. Seid ihr besonders interessiert an diesem Schritt, könnte ein Chemiestudium etwas für euch sein.
Chemieingenieurwesen / Maschinenbau:
Seid ihr eher an dem Zusammenspiel der Technik mit den chemischen und physikalischen Prozessen interessiert, könnte ein Studium in Richtung Chemieingenieurwesen das Richtige für euch sein. Dieses Studium beschäftigt sich beispielsweise damit, welche Einflüsse der Autoklav auf das fertige Aerogel hat (z.B. durch Druck oder Temperatur) oder wie die Herstellung möglichst optimal abläuft (geringer Energie- und Materialverbrauch). Die Entwicklung und Konstruktion der geeigneten Anlagen (z.B. des Autoklavens) sowie die Funktionsweise sind Teil eines Chemieingenieurwesen- oder auch Maschinenbau-Studiums.
Modellierung:
Ein Thema, das in der heutigen Zeit immer interessanter wird, sind die virtuellen Modelle. Mit Hilfe eines solchen Modells können im Idealfall die benötigen Prozessbedingungen (z.B. Druck und Temperatur) und Eigenschaften der fertigen Aerogele vorhergesagt werden, ohne Experimente im Labor durchführen zu müssen. Das erspart den Forschern viel Arbeit, Kosten und Zeit. Auch die Modellierung ist ein Themenfeld mit dem man sich im Bereich Chemieingenieurwesen beschäftigen kann. Hierbei wird meistens am Computer gearbeitet und es werden Modellierungsprogramme genutzt oder sogar Modelle in unterschiedlichen Programmiersprachen selbst geschrieben. Programmierkenntnisse sind hier also von Vorteil.Bereits als Student kann man als studentische Hilfskraft in der Forschung mitarbeiten, z. B. Experimente durchführen und auswerten. An das Bachelorstudium kann man ein Masterstudium anschließen und anschließend eine Promotion. In dieser Zeit ist man als wissenschaftlicher Mitarbeiter beschäftigt und bearbeitet Forschungsprojekte oder Teile davon weitgehend selbstständig. Gleichzeitig arbeitet man oft auch in der Lehre mit. Eine weitere Stufe auf der Karriereleiter an der Universität ist die Habilitation, die Bedingung für eine Professur ist. im Exkurs: „Interviews mit Aerogel-Forschern“ lernst du Forscher auf verschiedenen Leveln kennen.
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