Exkurs: Corona-Antigentests

Während der Corona-Pandemie hast du sicher auch regelmäßig die Antigentests auf Covid-19 durchgeführt. Hast du bei der Gelegenheit einmal die Tests auseinandergebaut? 
Wir waren neugierig und haben die Corona-Tests unter die Lupe genommen. 

Felix fragt sich


Was glaubst du, befindet sich in den Tests nur ein Papierstreifen? 

Der „Papierstreifen“ ist eigentlich ein Dünnschichtchromatografie-Streifen. In der Beschichtung des Papierstreifens, der stationären Phase, befindet sich in einem kleinen Bereich ein Protein, das nur an das Antigen des Covid 19-Virus (Eiweiße aus der Hülle des Virus) bindet. Wenn sich in der Probe Covid 19-Antigene befinden, signalisiert ein farbiger Strich auf dem Papierstreifen ein positives Testergebnis. Diese Stelle ist mit T = Test gekennzeichnet.

Im Laufmittel aus dem Röhrchen, in das wir die Probe aus unserer Nase oder Rachen geben, ist zur Kontrolle bereits ein anderes Protein enthalten, das spezifisch an ein Protein im Kontrollstrich bindet. Diese Stelle ist mit C = Control gekennzeichnet. Das Laufmittel läuft durch Kapillarkräfte den Teststreifen entlang.

Dieser Kontrollstrich dient zur Überprüfung, ob der Test korrekt durchgeführt wurde und korrekt funktioniert. Sobald das Laufmittel den Kontrollstrich erreicht, färbt sich dieser durch die Bindung an das Protein rot ein.

Hier kannst du den Verlauf auf dem Teststreifen sehen: Klicke auf das Bild, um das Video zu starten!

Das Laufmittel, in das die Probe gegeben wird, hat zwei Funktionen: 

Es dient als Elutionsmittel, das die Probe aufgrund von Kapillarkräften durch die gesamte stationäre Phase (=den Chromatografie-Papierstreifen) transportiert. 

Sobald die Probe das spezifische Protein des Streifens erreicht, bindet das Protein sich an eventuell vorhandene Viren und die Farbe des Kontrollstrichs erscheint (d.h. das Ergebnis ist positiv). Wenn sich in der Probe kein Virus befindet, gibt es keine Reaktion und es erscheint kein farbiger Strich (negativ). 


Das Laufmittel dient außerdem als Puffer, das heißt, es macht den pH-Wert stabil. Dies ist sehr wichtig, da sowohl das Protein im Chromatografie-Streifen als auch das Covid 19-Antigen empfindlich auf pH-Wert-Änderungen reagieren. 
Bei Änderung des pH-Werts verändern sich auch die Proteine – als Konsequenz binden sie nicht an die Viren (falsch-negatives Testergebnis), oder das Protein des Kontrollstrichs verfärbt sich, ohne dass Viren vorhanden sind (falsch-positives Testergebnis).  

Felix fragt sich

Auftrag:

Funktionieren die Antigen-Tests auch mit Saft, Erfrischungsgetränken oder Leitungswasser?

Dies kannst du in der Blogaufgabe ausprobieren. Viel Erfolg!

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