Fehler: „Du schreibst zu schnell“

auf dem LapTop tippenWer einen Kommentar auf der Kniffelix Seite hinterlassen möchte, kann auf den entsprechenden Community Seiten Text in das Kommentarfeld schreiben und abschicken. Es muss nicht mal ein Spitzname angegeben werden, unsere Nutzer können aus Datenschutzgründen Kommentare auch ganz anonym posten.

Damit unser System dies zulässt, haben wir bestimmte Einstellungen vorgenommen. Die Anonymität erweist sich jedoch in Schulumgebungen manchmal als problematisch, da die Schülereingaben alle über eine IP-Adresse bei Kniffelix einlaufen. Da für das Schreiben von Kommentaren keine Zuordnung mehr zu Nutzern getroffen werden kann, kann das System die verschiedenen Schüler nicht auseinander halten und gibt folgende Fehlermeldung heraus, wenn Kommentare zu schnell nacheinander abgeschickt werden: „Du schreibst die Kommentare zu schnell. Mach mal langsam.“

Dies kann schnell demotivierend wirken. Durch Änderungen in unserer Systemprogrammierung konnten wir die Zeitspanne für erneutes Kommentieren von 15 Sekunden auf 2 Sekunden senken und hoffen, dass diese Fehlermeldung nur noch selten auftreten wird.

Eigene Kniffelix Rätsel erstellen: Was bringt das den Schülern?

Mit dem Kniffelix Projekt möchten wir die Freude am Experimentieren und Naturwissenschaften wecken und Heranwachsende ermuntern, ihre Umwelt bewusster wahrzunehmen und ihren Alltag zu hinterfragen.

Neben der Bearbeitung der Kniffelix Rätsel bieten wir daher auch an, eigenen Alltagsfragen nachzugehen und Rätsel für die Kniffelix Community zu erstellen. Neben der Auseinandersetzung mit naturwissenschaftlichen Phänomenen sammeln Schüler hier auch Erfahrungen im Konzipieren und der Erstellung von Lernmaterialien. Was macht didaktisch gut strukturierte Materialien aus? Wie muss ich eine Experimentieranleitung gestalten, damit andere ohne Probleme damit arbeiten können? Auch künstlerisch kann sich ausgetobt werden, indem sich eine Geschichte zum Rätsel ausgedacht wird und diese dann mit verschiedenen Medien festgehalten wird (Text, Zeichnung, Foto Story, Film etc.). So erwerben die Schüler auch neue Kenntnisse im Bereich der Medienproduktion.

Durch die Vielfalt der Aufgaben und Lernbereiche können Schüler mit ganz unterschiedlichen Interessen angesprochen werden. Es kann zudem über den Tellerrand geschaut und neue Talente entdeckt werden. Als Gruppenarbeit kann das gemeinsame Projekt das Zusammengehörigkeitsgefühl fördern.

Ein Beispiel hierfür ist das Yeast!-Projekt in Kooperation mit dem Oberstufenprofil Ökosystemforschung der Goethe Schule Harburg unter der Leitung von Olaf Zeiske, in dem Versuche mit Hefe entstanden.

Kniffelix Missionen: Geleitete Instruktion oder selbstständiges Erarbeiten?

Schülerin vor LapTopBei meiner Arbeit mit Kniffelix habe ich bisher ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht, wie viel Anleitung Schüler für die Kniffelix Missionen benötigen. Ich bekomme oft die Rückmeldung, dass sich Kniffelix besonders gut für den Einsatz im Begabtenbereich eignet, zur Interessenstärkung pfiffiger Schüler. Tatsächlich deckt sich das mit meinen Beobachtungen:

So habe ich bereits einzelne Schüler im Alter von elf, zwölf Jahren betreut, die sich ein ganzes Kniffelix Rätsel mit all seinen einzelnen Untermissionen, super selbstständig, ohne große Hilfestellung, erarbeitet haben. Diese Schüler besaßen aufgrund ihres Interesses für Naturwissenschaften eine hohe Eigenmotivation, sich mit den kniffeligen Alltagsfragen auseinanderzusetzen.

Auf der anderen Seite habe ich auch schon Klassenprojekte mit 13-, 14jährigen realisiert, die weniger Eigeninteresse mitbrachten und eine Schritt-für-Schritt-Instruktion brauchten. So konnte sichergestellt werden, dass auch alle Schüler bis zum Ende mitgearbeitet haben und keiner auf dem Weg verloren ging. Wie diese Ausführungen zeigen, bedarf es für die Vorbereitung von Projekten einer engen Absprache mit der Lehrkraft, die ihre Klasse am besten einschätzen kann.

Herausforderungen des Daten- und Jugendschutzes

Wordpress KommentareUm für unsere minderjährigen Nutzer einen sicheren Surfraum zu schaffen, hatten wir für die Kniffelix Webseite zunächst ein Registrierungsmodell entwickelt, bei dem man sich mit einem fiktiven Spitznamen und Passwort ein- und ausloggen konnte. Um mit den Nutzern in Kontakt treten zu können, etwa wenn ein Kommentar geprüft und freigeschaltet wurde, wurde eine E-Mail-Adresse benötigt.

Datenabfragen und Registrierungen schrecken jedoch häufig ab. Zudem ist bei Minderjährigen die Einverständniserklärung der Eltern für eine Registrierung erforderlich. Diese müssen erst vom Mehrwert des medienpädagogischen Angebots überzeugt werden. Doch wer nimmt sich heute noch Zeit Info-Texte zu lesen?

Mittlerweile haben wir unser System umgestellt. Es ist nun möglich, Kommentare ohne Registrierung, ganz anonym, zu posten. Kommentare werden weiterhin aus Gründen des Jugendschutzes zunächst von unserer Redaktion geprüft, bevor sie freigeschaltet werden. Nun gibt es jedoch nicht mehr die Möglichkeit, den Nutzer zu kontaktieren, wenn dies geschehen ist. Sodass man als Nutzer auch schnell die Lust verlieren könnte, wenn das Freischalten zu lang dauert.

Kennt ihr gute Kinderwebseiten und könnt berichten, wie sie mit diesem Problem umgegangen sind?

Kniffelix als Unterrichtsbaustein

Kreide auf einer TafelUrsprünglich war Kniffelix als Freizeitangebot und weniger für den Schulkontext gedacht. Um jedoch unser Angebot erst einmal bekannt zu machen, gehen wir mittlerweile auf Schulen zu und bieten Kniffelix als Unterrichtsprojekt an. Doch die Zusammenarbeit mit Schulen stellt auch neue Anforderungen an die Kniffelix Inhalte.

So sollten die Fragestellungen der Kniffelix Rätsel an den Lehrplan angepasst sein und sich in Form von kleinen Bausteinen leicht in den Schulunterricht integrieren lassen. So kann zum Beispiel eine Mission am Rande einer Schulstunde behandelt und die Community Aufträge als Hausaufgabe aufgegeben werden. Ebenso ist die Realisierung von Projekttagen oder AGs am Nachmittag mit Unterstützung des Kniffelix Teams denkbar.

Die Klasse kann auch eigene Kniffelix Rätsel entwerfen und im Unterricht an eigenen Experimentier-Materialien arbeiten.

Welche Erfahrungen habt ihr bisher mit Online Projekten im Unterricht gesammelt? Habt ihr Best Practice Beispiele für mich? Welche Anforderungen ergeben sich eurer Meinung nach an den Schuleinsatz von Online Angeboten?

Kniffelix im Klassenzimmer: geeignete Medien

SmartphoneDie Kniffelix Webseite hat ein responsives Design, sodass sie von verschiedenen Endgeräten ohne Probleme angezeigt werden kann. Für die Arbeit im Klassenzimmer empfehle ich dennoch Endgeräte mit großem Display. Lap Top und Tablets bieten aufgrund ihres größeren Bildschirms einen besseren Überblick über die Inhalte der Webseite. Gerade für jüngere Klassenstufen ist diese Anzeige geeignet. Mit dem Smartphone muss viel gescrollt werden.

Zusätzlich zu den Endgeräten für die Schüler empfehle ich die Darstellung der Webseite über einen Beamer oder ein Smartboard für die ganze Klasse. Daran kann man zum Beispiel super Klickpfade erklären.

Welche Erfahrungen habt ihr bei der Arbeit mit Online Inhalten und verschiedenen Endgeräten gemacht?

Zugang zu Online Lernumgebungen an Schulen

NetzwerkUm die Kniffelix Webseite aufzurufen, ist ein Internetzugang erforderlich. Dieser kann zumeist durch WLAN, VPN oder einen WiFi Hotspot bereitgestellt werden.

Nach meiner bisherigen Erfahrung lässt die technische Infrastruktur an vielen Schulen zu wünschen übrig. Es hat sich jedoch in den letzten Jahren schon viel getan. So besitzen viele Schulen schon eigenes WLAN. Schüler können über dieses online gehen. Dabei sollte es sich um eine stabile Verbindung handeln, welche bei gleichzeitiger Beanspruchung durch viele Nutzer nicht zu langsam wird. Auf keinen Fall sollten Schüler die privaten Flatrates ihrer Smartphones zum Aufrufen von Kniffelix nutzen müssen.

Als Externer ist es aufgrund der vielen Sicherheitsbeschränkungen meist nicht möglich, über das schuleigene WLAN ins Internet zu gelangen. Um Kniffelix an meinem Rechner im Klassenzimmer aufrufen zu können, benutze ich daher oft einen mobilen Hot Spot an meinem Handy. Das funktioniert sehr gut, frisst aber sehr viel Akku. Für ein paar Stunden kommt man damit hin, für einen Projekttag müsste man sich eine andere Lösung überlegen.

Habt ihr Tipps, was sich für eine solche Situation eignet?

Weitere Hefeexperimente

In dieser Rubrik finden Sie Hefe-Experimente, die Schülergruppen auch losgelöst von den Kniffelix Missionen im Klassenzimmer durchführen können. Zu jedem Versuch gibt es eine Webseite für Schüler, auf der der Versuch zielgruppengerecht erklärt wird, sowie Begleitmaterial für Pädagogen. Die Aufgaben zu den Experimenten orientieren sich an den schulischen Rahmenlehrplänen.

Schreiben Sie uns gern ihre Erfahrungen zu den Experimenten in die Kommentare.

Gruppenversuche mit Hefe
Auf der Suche nach dem TemperaturoptimumFachbereich: Mathe, Biologie
Thema: ökologische Potenz (empfohlen für Unterstufe) Zum Versuch Begleitmaterial
It's gonna be hot!Fachbereich: Biologie
Thema: Enzyme, ökologische Potenz, RGT-Regel (empfohlen für Oberstufe) Zum Versuch Begleitmaterial
Fachbereich: Biologie
Thema: Enzyme, Zucker-Stoffwechsel in Zellen (empfohlen für Oberstufe) Zum Versuch Begleitmaterial
That's sweet!Fachbereich: Biologie
Thema: Enzyme, Michaelis-Menten-Kinetik (empfohlen für Oberstufe) Zum Versuch Begleitmaterial
Diese Yeast!-Materialien entstanden in Kooperation mit dem Oberstufenprofil Ökosystemforschung der Goethe Schule Harburg unter der Leitung von Olaf Zeiske. Hier ein Blick hinter die Kulissen.

Wie arbeiten Forscher?

Beim Experimentieren werden Kinder selbst zu Wissenschaftlern und betreiben Forschung. Neben dem Erfahren neuer Zusammenhänge sollte es daher auch darum gehen, zu lernen, wie man die Ursache eines Problems aufspüren kann. Doch wie geht ein Forscher zur Lösung eines Problems vor? Der Forschungsprozess beruht auf dem Prinzip von Versuch und Irrtum. So versuchen Wissenschaftler mit einer Reihe von Tests und Versuchen, herauszufinden, was die Ursache eines Problems sein könnte und was nicht. Im Folgenden erläutern wir kurz, wann man von einer Versuchsreihe spricht und zeigen ihre Konzeption an einem simplen Beispiel.
Was ist eine Versuchsreihe?

Bei einer Versuchsreihe handelt es sich um eine Serie von Versuchen, die bis auf eine Veränderung gleich sind, das heißt dass sie bis auf eine Veränderung unter gleichen Bedingungen ablaufen. Die Veränderung wird auch als Parameter bezeichnet. Wird bei den Versuchen immer nur ein Parameter verändert, kann man so herausfinden, was den Versuchsablauf beeinflusst.

Beispiel für eine Versuchsreihe: Schmeckt Kakao kakaoiger, je mehr Löffel Kakaopulver ich beim Anrühren in meine Tasse gebe?

KakaopulverAnders gesagt: Ist der Kakaogeschmack abhängig von der verwendeten Menge an Kakaopulver?

 

Eine mögliche Versuchsreihe hierzu könnte wie folgt aussehen:

  • Versuchsgrundlage: 5 Gläser, alle gleich voll mit derselben Sorte Milch
  • In jedes Glas wird nun dasselbe Kakaopulver gegeben. Jedoch in unterschiedlicher Menge: In das Erste ein Löffel, in das Zweite zwei Löffel…
  • Jedes Glas wird mit einem eigenen sauberen Löffel umgerührt, damit beim Umrühren in allen Gläsern gleiche Bedingungen herrschen.

Zur Klärung der Geschmacksfrage müssen die Kakaomischungen schließlich probiert werden. In weiteren Versuchen kann man zum Beispiel erforschen, was passiert, wenn man anderes Kakaopulver bzw. andere Milch nimmt oder weniger Milch in die Gläser füllt.

Literatur zum Vertiefen:
Rieß et al. (2012): Experimentieren im mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht: Schüler lernen wissenschaftlich denken und arbeiten. Münster: Waxmann.
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Problembasiertes Lernen

Eine Methode, die die Ideen des Entdeckenden Lernens aufgreift, ist das Problembasierte Lernen. Im Folgenden stellen wir das Konzept und seine vier Kernelemente näher vor. Dabei können Sie sich mit der Rolle des Tutors vertraut machen, dessen Platz sie einnehmen würden.
Wie funktioniert Problembasiertes Lernen?

Im Fokus steht die Arbeit in Kleingruppen von etwa fünf Personen. Die Lernenden werden zunächst mit einem zu lösenden Problem konfrontiert. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes authentisches Problem, was bedeutet, dass es den Lernenden so auch im realen Leben begegnen könnte. In der Gruppe erarbeiten die Lernenden eigenständig an der Lösung der Aufgabe. Bei ihrer Arbeit steht ihnen ein Tutor zur Seite. Er organisiert Lernmaterialien, vertieft Inhalte und regt zu Diskussionen an.

Das Problembasierte Lernen zeichnet sich durch vier Kernelemente aus:

1. Präsentation des Problems: Der Tutor präsentiert die Aufgabenstellung, welche einer realitätsnahen Situation nachempfunden ist. Dabei kann er auf mediale Hilfsmittel wie Texte, Abbildungen oder Filmaufnahmen zurückgreifen.
Kinderforscher

2. Informationssuche: Die Lernenden können sich im Team austauschen, was sie bereits zur Lösung der Aufgabe wissen oder beraten, wo sie Informationen zur Problemstellung recherchieren können. Informationsangebote können auch durch den Tutor ausgegeben werden oder in eine Diskussion mit diesem eingebettet sein. Im Rahmen der Informationssuche erarbeiten die Lernenden Hypothesen, was die Lösung der Aufgabe sein könnte.

3. Aktionsmöglichkeiten: Hier werden die Lernenden selbst aktiv. In unserem Fall geht es ans Experimentieren, bei dem die Lernenden ihre aufgestellten Hypothesen überprüfen können.

4. Feedback: Der Tutor gibt Rückmeldung zum gewählten Lösungsweg der Lernenden. Er kann bereits Teillösungen kommentieren oder nur Feedback zur Gesamtlösung geben.

Literatur zum Nachlesen und Vertiefen:
Niegemann et al. (2008): Kompendium multimediales Lernen. Heidelberg: Springer Verlag.
Steindorf, Gerhard (2000): Grundbegriffe des Lehrens und Lernens. 5. Auflage. Bad Heilbronn: Klinkhardt.
Zumbach, Jörg (2003): PBL – Problembasiertes Lernen. Internationale Hochschulschriften Band 424. Münster: Waxmann.
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