Open Science

Der Begriff Open Science zieht immer weitere Kreise. Darauf deuten zumindest einige neue Initiativen und Entwicklungen hin, die in diesem Workshop gezeigt und vorgestellt werden sollen.

Was ist Open Science?

Im Blog “The OpenScience Project” sind die “four fundamental goals” von Open Science zusammengefasst:

  • Transparency in experimental methodology, observation, and collection of data.
  • Public availability and reusability of scientific data.
  • Public accessibility and transparency of scientific communication.
  • Using web-based tools to facilitate scientific collaboration.

Christian Heise nach ist Open Science die Fortsetzung des Open Access-Ansatzes. In seiner offenen Doktorarbeit (2017) sagt er:

“Die forschungsleitende Hypothese dieser Arbeit ist, dass sich die Öffnung des Zugangs zu wissenschaftlichen Erkenntnissen für die Gesamtgesellschaft (Open Access) in einer Übergangsphase zur Öffnung des Zugriffs auf den gesamten wissenschaftlichen Erkenntnisprozess (Open Science) befindet” (s. Abstract).

Allerdings haben seine Forschungen ergeben, dass es zumindest in Deutschland noch ein weiter Weg zu Open Science im oben formulierten Verständnis ist. Das liegt zum einen an nur zufällig und sporadisch vorhandenen informatischen Kenntnissen beteiligter Akteur_innen, um vor den Herausforderungen von Open Science im Prozess des digitalen Wandels bestehen zu können. Es liegt aber auch an den Kontextbedingungen, die offene Forschung nicht eben begünstigen. Für eine tiefer gehende Betrachtung sei an dieser Stelle auf seine offene und veröffentlichte Dissertation verwiesen (Heise, 2018).

Akteur_innen

Neben Christian Heise sollen für die weitere Beschäftigung mit dem Thema noch einige Akteur_innen genannt werden, die den Diskurs maßgeblich vorantreiben und Inspiration für verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen geben können.

Ein Fundus: Opening Science

Das Buch “Opening Science” (Bartling & Friesike, 2014) ist in vielerlei Hinsicht ein Fundus für aktuelle Praktiken, Tools und Veränderungen im Wissenschaftsbereich. Es ist als frei verfügbares Buch bei Springer erhältlich, kann aber auch auf der Website des Buchprojekts gelesen werden. Dort steht es als HTML-Seite zur Verfügung und kann kommentiert und bearbeitet werden. Das Buch wird für die HTML-Version mit dem Static Site Generator Jekyll aus einem GitHub-Repository generiert. Notiert wurde es in Markdown (vgl. About). Die Entstehungsgeschichte des Buchs kann in der Versionshistorie des Repositorys nachvollzogen werden. Die Beitragenden sind ebenfalls gelistet.

Screenshot des Buches “Opening Science”. In der rechten oberen Ecke wird zur Mitarbeit aufgefordert.

Screenshot des Buches “Opening Science”. In der rechten oberen Ecke wird zur Mitarbeit aufgefordert.

In den einzelnen Kapiteln des Buchs wird auf viele Beispiele und Tools verwiesen, die in der Open-Science-Bewegung entwickelt und genutzt werden.

The Open Science Training Handbook

Unter dem Dach der TIB in Hannover entstand 2018 “The Open Science Training Handbook”. Es hat sich zum Ziel gesetzt, konkrete Praktiken von Open Science in einer Form zu beschreiben, die zum Nachmachen einlädt.

Darüber hinaus ist das digitale Artefakt interessant, weil es mit dem Dient GitBook geschrieben wurde. Die dahinter stehende Software ist frei und wurde auch schon für Open Educational Resources (OER) an der TUHH eingesetzt. Die Quelldateien, aus denen Website und PDF des Buchs bestehen, liegen bei GitHub, archiviert und zitierbar ist es durch den Dienst Zenodo. Damit stellt das Trainingsbuch sowohl inhaltlich als auch technisch ein herausragendes Beispiel für praktizierte offene Forschung und Lehre dar.

Referenzen